Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Tag der Lehre 2022

Zusammenfassender Kurzbericht zum Tag der Lehre 2022 „Zukunftsfähig Lehre gestalten“

Am 01.04.2022 fand an der MLU der „Tag der Lehre“ unter dem Motto „Zukunftsfähig Lehre gestalten“ im Online-Format statt. Aufbauend auf die Online-Tagung „Lehre Digital und Hybrid“ im vergangenen Jahr und der im Anschluss gegründeten „Arbeitsgruppe zur Zukunft von Studium und Lehre“ wurde der Vormittag des Tages der Lehre 2022 genutzt, um erste Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe zu präsentieren und mit der Hochschulöffentlichkeit zu diskutieren. Die Sprecher der Arbeitsgruppe (Herr Prof. Conrad und Herr Prof. Pirnay-Dummer) berichteten zunächst eindrucksvoll von der Arbeit der Arbeitsgruppe der vergangenen Monate und stimmten so auf den anschließenden Austausch mit der Hochschulöffentlichkeit ein.

Rund einhundert Personen beteiligten sich in den sechs verschiedenen Workshops am Diskurs mit den verschiedenen Mitgliedern der Arbeitsgruppe.

Im Workshop „Spannungsfeld Forschung vs. Lehre“, unter der Leitung von Frau Prof. Voigt-Zimmermann, Herrn Prof. Conrad und Herrn Robin Rolnik, wurde diskutiert, welchen Stellenwert die Lehre an der MLU hat oder künftig haben sollte und ob ein guter Forscher auch automatisch ein guter Lehrer sei. Eröffnet wurde der Workshop durch ein wechselseitiges Interview zwischen Frau Prof. Prof. Voigt-Zimmermann und Herrn Prof. Conrad mit Schlaglichtern zur Einführung in das Thema. Anschließend wurde hierzu diskutiert. Wichtige Themen, wie z.B. eine bessere hochschulinterne Kommunikation bzw. Ausweitung des Konzepts zur hochschuldidaktischen Weiterbildung, eine Feedbackkultur und der Austausch zum Thema Lehre unter Kolleg:innen, die Heterogenität der Lehranforderungen und das „Mehr“ an Verwaltungsaufgaben für Lehrende wurden angerissen.

Im Workshop „Zukunftswerkstatt – Prüfen und Testen“ wurden verschiedene innovative Prüfungsformen diskutiert, lernorientiertes Prüfen, kreative Formate, aber ebenso auch die notwendige Flexibilisierung der Prüfungstermine und der Praxisbezug der Prüfungen besprochen.

Im Workshop „Prüfungslastreduktion“ stellten die Referenten Annett Thüring und Charly Rehnert zunächst die Ausgangssituation auf der Grundlage einer Lehrenden- und Studierendenbefragung dar. Diese war gekennzeichnet durch einen erheblichen Aufwuchs des Zeitaufwands im Vergleich zu früheren Jahrzehnten und im Speziellen durch ineffiziente Prozessabläufe und Systembrüche zwischen Plattformen bei der Durchführung von Onlineprüfungen. Die Studierenden wünschten sich weniger Prüfungen, möglichst Prüfungen ohne Zeitdruck, bessere Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs und mehr Unterstützung bei psychosozialen Schwierigkeiten. Im letzten Teil wurden Vorschläge zur Reduktion der Prüfungslast und dem Umgang damit diskutiert.

Im Workshop „Tradierte vs. Innovative Lehrformate“ referierte Herr Prof. Saalwächter zunächst kurz zu den Unterschieden der klassischen Vorlesung im Vergleich zum „Flipped Classroom“-Konzept im Bereich Physik. Anschließend führte Dr. Gerth die Diskussion zu den Fragen: Hat die Vorlesung als Lehrformat Zukunft?, Was macht die ideale Vorlesung aus?, Wie können Aktivierung/ Motivation der Studierenden im Vorlesungsformat eingebunden werden?. Wichtige Anregungen und Vorschläge aus dem Auditorium wurden hierzu gesammelt. Die Vorteile der Online-Vorlesung, auch in Bezug auf Inklusion, waren Thema. Möglichkeiten für zusätzliche, experimentelle Lehrformate wurden diskutiert. Wichtig erschien den Beteiligten, dass neue, experimentelle Lehrveranstaltungsformate als Pilotprojekte koordiniert evaluiert und ausgewertet werden, um Evidenzen zu schaffen.

Im Workshop „Erweiterung und Ergänzung bestehender Prüfungsformate“ berichtete Dr. Dette über bestehende Prüfungsformate der MLU und PD Dr. Walldorf veranschaulichte die derzeitigen Möglichkeiten der umfassenden Kompetenzprüfung in der Medizin durch Simulation bspw. einer Diagnose am Patienten.

Prof. Dr. Pablo Pirnay-Dummer und PD Dr. Julia Nitz stellten im Workshop „Erreichen eines ernst zu nehmenden Praxisbezugs in Prüfungen“ zwei von den üblichen Prüfungsstandards abweichende Möglichkeiten zur Diskussion, den erlebten Praxisbezug in Prüfungen mehr hervorzuheben, ohne zugleich wichtige Aspekte des Aufbaus von Expertise zu vernachlässigen: semesterbegleitende Prüfungen und selbstgesteuerte, lernzielorientierte Klausuren.

Eingerahmt wurde der Vormittag durch die Vergabe der @-wards 2021 an Annett Thüring für die Veranstaltung „Objektorientierte Programmierung im ICMM“ und Dr. Friderike Lange, Maxi Mercedes und Maria Luise Gebauer für die Umsetzung der Online-Veranstaltung „LSQ Kommunikation und Stimme | asynchroner Digitalkurs“. Zudem wurde das Prüfungscenter der MLU    virtuell eröffnet und steht nun für die Abnahme elektronischer Präsenzprüfungen als neue Einrichtung an der MLU bereit.

Der Nachmittag wurde durch das im vergangenen Jahr gestarteten Verbundprojekt „eService-Agentur der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt“ (eSALSA) gestaltet. Erste Ergebnisse aus den Hochschulen, u.a. landesweit prominente Praxisbeispiele für Szenarios in den Bereichen Hybride Lehre, ePrüfungen und Online-Weiterbildungen wurden vorgestellt und sind unter folgendem link https://www.llz.uni-halle.de/projekte/esalsa/auftakttagung/ dokumentiert.

Der Tag der Lehre 2022 hat gezeigt, wie wertvoll die in der „Arbeitsgruppe zur Zukunft von Studium und Lehre“ durch Lehrende entwickelten Ideen sind und dass es notwendig ist hier weiter zu arbeiten. Es ist auch deutlich geworden, dass es dafür einer breiteren Unterstützung durch andere Lehrende, Mitarbeiter:innen aber auch durch die Universitätsleitung bedarf. Ziel ist es, sich thematisch fokussiert mit einzelnen Fragestellungen zu beschäftigen, um konkrete Empfehlungen zu erarbeiten, diese auch umzusetzen und so die Lehre an der MLU zukunftsfähig zu gestalten.

"Zukunftsfähig Lehre gestalten" 01.04.2022 8.45 -16.00 Uhr

Im März 2021 gab es im Rahmen der Online-Tagung „Lehre Digital und Hybrid – Chancen und Herausforderungen für Studium und Lehre an der MLU“ einen großen universitätsöffentlichen Diskurs zu Erfahrungen mit bzw. Stärken und Schwächen von digitaler/ hybrider Lehre. Von den Beteiligten wurde der Wunsch, mehr noch die Notwendigkeit, geäußert, sich über die Tagung hinaus weiter zum Lehren und Lernen der Zukunft an unserer Universität zu verständigen.

Vor diesem Hintergrund hat das Rektorat im Anschluss an die Tagung eine fakultätsübergreifende „Arbeitsgruppe zur Zukunft von Studium und Lehre“ berufen. Die Herausforderungen der Pandemie, die neuen Erfahrungen mit digitalen Lehrmethoden und eine Vielzahl gesellschaftlicher Anforderungen an die Universität sollten Ausgangspunkt für eine grundlegende Diskussion über die zukünftige Entwicklung an der MLU sein. Ausgewählte Universitätsvertreter*innen wurden gebeten, sich - zunächst frei von rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen - ausführlich mit der Frage zu beschäftigen, wie Hochschule 2030 aussehen muss, was sich nach wie vor bewährt hat, aber auch welche (Weiter)Entwicklungen notwendig und wünschenswert sind, um Studium und Lehre an der MLU zukunftsfähig zu machen.

Am Vormittag des Tages der Lehre 2022 stellt die „Arbeitsgruppe zur Zukunft von Studium und Lehre“ erste Ergebnisse Ihrer Arbeit vor und der Diskurs soll universitätsöffentlich weitergeführt werden.

Darüber hinaus wird der Tag der Lehre 2022 am Nachmittag dem im vergangenen Jahr gestarteten Verbundprojekt „eService-Agentur der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt“ (eSALSA) gewidmet sein. Dieses Projekt soll, unter Federführung der MLU, die Grundlagen für eine gemeinsame eService-Struktur im Bereich Digitalisierung in der Hochschulbildung in Sachsen-Anhalt schaffen. Am Tag der Lehre 2022 sollen die Chancen und Möglichkeiten einer solchen eService-Agentur für die Lehre in den Hochschulen Sachsen-Anhalts ausgelotet und die bestehenden Bedarfe diskutiert werden.
Erste Ergebnisse aus den Hochschulen, u.a. landesweit prominente Praxisbeispiele für Szenarios in den Bereichen Hybride Lehre, ePrüfungen und Online-Weiterbildungen werden vorgestellt. Die jeweils dargestellten Lösungen sind in unterschiedlichen Fächern und Veranstaltungsformen anwendbar und verdeutlichen die bereits bestehenden Austauschsynergien zwischen den Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt. Sie sollen zur weiteren Entwicklung einer digitalen Austauschplattform für die Hochschullehre im Land anregen.

Programm

pdf-Programm zum Tag der Lehre 2022_Doku
PROGRAMM_01.04.2022_Doku.pdf (224,4 KB)  vom 08.06.2022

ZeitProgrammpunkt
8.15 - 8.45 UhrCheck-In und Präsentation von Videos zur Vorstellung des neuen Prüfungscenters der MLU und der @ward- Preisträger:innen
Ort: Plenarsaal
8.45 - 9.15 UhrEröffnung und Einführung durch den Rektor und Verleihung @ward durch den Prorektor Studium und Lehre
Ort: Plenarsaal
09.15 -10.15 UhrBerichte der Arbeitsgruppe zur Zukunft von Studium und Lehre an der MLU
Ort: Plenarsaal
10.15 -10.30 UhrPause und Wechsel in die Workshopräume
10.30 -11.10 UhrWorkshops zu den Themen "Studium und Lehre" und "Prüfen und Testen"
Ort: Seminarräume

11.10 - 11.50 UhrWorkshops zu den Themen "Studium und Lehre" und "Prüfen und Testen"
Ort: Seminarräume

11.50 - 12.00 UhrZusammenfassung und Ausblick
Ort: Plenarsaal
12.00 -12.30 UhrMittagspause und Präsentation von Videos zur Vorstellung des neuen Prüfungscenters der MLU und der @ward- Preisträger:innen
Ort: Plenarsaal
12.30 -13.15 UhrEröffnung und Begrüßung durch Projektleitung des Verbundprojektes eSALSA
Ziele, Strukutur, Maßnahmen & Stand der Umsetzungen
Ort: Plenarsaal
13.15 -14.00 Uhr4 Praxisbeispiele aus den Verbundhochschulen zu den Themen e-Prüfungen, hybride Lehre und Online-Weiterbildungen (jeweils 2 parallele Präsentationen)

14.00 -14.15 UhrPause
14.15 -15.00 Uhr4 Praxisbeispiele aus den Verbundhochschulen zu den Themen e-Prüfungen, hybride Lehre und Online-Weiterbildungen (jeweils 2 parallele Präsentationen)

15.00 -16.00 UhrAbschlussdiskussion: eService-Agentur als landesweiter Dienstleister - wie gestalten?
Ort: Plenarsaal

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